Schwagstorf 3 – Driehauser Steine

Artikel aktualisiert am 17.02.2020

Driehauser Steine

Megalithgrab Driehauser Steine
Sprockhoff-Nr. 903
Schwagstorf, Ostercappeln
WULF/SCHLÜTER 2000, Nr. 1287

Erhaltungszustand

Zustand vor 1841: „Das vierte [Grab], das größte von allen [bei Felsen], besteht aus 42 größeren und kleineren Steinen, von denen noch 7 auf ihren Trägern ruhen. Eine nähere Beschreibung fehlt, nur meint das Amt, dies Denkmal umfasse mehrere Gräber (daher muß es denn wohl zu den Hühnenbetten gerechnet werden). Es liegt auf einem zum Gute Krebsburg gehörigen Grundstücke im Driehauser Felde.“ (WÄCHTER 1841, 111)

Zustand vor 1867: „Gegenwärtig ist es nicht ganz mehr zu übersehen, da es von Gestrüpp vollständig überwuchert ist. Indessen ist allerdings deutlich zu erkennen, daß die 7 kolossalen Decksteine noch aufliegen – sie sind sämmtlich von ziemlich gleicher Größe und zwar ist der östlichste 6 Fuß lang, 6 Fuß breit und 4 1/2 Fuß dick; der daran stoßende 6 Fuß lang, 5 Fuß breit, 5 Fuß dick; der dritte 7 Fuß lang, 4 1/2 Fuß breit, 2 Fuß dick und so die übrigen verhältnißmäßig. Das ganze Denkmal hat eine Länge von 36 Schritt und eine Breite von 10 Schritt. Es liegt mitten in cultiviertem Lande (…).“ (MÜLLER 1867, 343)

Zustand vor 1920: „Nach seiner Größe und der Zahl der Gräbersteine gehört dieses Grabmal zu den bedeutendsten seiner Art im Osnabrücker Lande. Es liegt rechts von dem Wege, der von den Darpvenner Steinen nach der Krebsburg bzw. nach Osterkappeln führt, mitten im Ackerlande und ist nur deutlich in seinem Aufbau zu übersehen, wenn das umgebende Gestrüpp abgeholzt ist.
L. 21 m; Br. 10 m. – 10 D[ecksteine].; H[aupt].D[eckstein]. 2,7 : 1,7 m. – 22 Tr[agsteine]., 2 S[chlusssteine]., 13 R[ingsteine].
Die Decksteine sind fast sämtlich von den Trägern seitlich abgesunken. Nach einer Angabe bei Wächter [= WÄCHTER 1841, S. 111] wurden bei einer Ausgrabung dieses großen Hünenbettes Urnen gefunden, welche mehrere römische Gold- und Kupfermünzen enthielten. Derartige Funde deuten jedenfalls auf spätere Nachbestattungen hin.“ (BÖDIGE 1920, 64).

Zustand 1927: „Eine verhältnismäßig gut erhaltene lange Steinkammer ostwestlicher Richtung in lang-ovaler Einfassung. Die beiden Träger der Schmalseiten stehen in situ, desgleichen ein halbes Dutzend Tragsteine der südlichen Langseite, drei der Nordseite. Einige Träger sind durch die in die Kammer gefallenen elf Decksteine aus ihrer Stellung gebracht. Den Eingang zeigt eine Lücke in der Mitte der südlichen Langseite an. Die lichte Weite der Kammer beträgt 16,8 m zu durchschnittlich 1,8 m. Zu den Enden hin wird die Kammer schmäler. Die wenigen, besonders im Westteil erhaltenen Überreste der Umfassung deuten auf einen ovalen Umriß hin.“ (SPROCKHOFF 1975, 121)

Zustand 1991: „Zustand unverändert. An der S-Seite sind zwölf Tragsteine vorhanden, an der N-Seite elf, z.T. noch tief in der Erde steckend. Es sind insgesamt elf Deckplatten erhalten, davon eine in situ, die übrigen sind von den Trägern in die Kammer gerutscht. In den zweiten Deckstein von O sind etwa 40 kleine Schälchen mit einem Dm. von ca. 6 cm ca. 1–1,5 cm tief künstlich eingetieft worden. Auf den westl. anschließenden Decksteinen sind ebenfalls vereinzelt Schälchen vorhanden. Gesamt-L. ca. 20 m, Br. ca. 2,5 m.
Von Ackerland umgeben, im Grabbereich zwei Birken und eine Eiche.“
(WULF/SCHLÜTER 2000, 467–468).

Bildquelle: SPROCKHOFF 1975, Atlasblatt 136
Bildquelle: SPROCKHOFF 1975, Atlasblatt 136

Literatur

WÄCHTER 1841, 111; MÜLLER 1867, 343; MÜLLER/REIMERS 1893, 286–287, Nr. 7; BÖDIGE 1920, 64; SPROCKHOFF 1975, 121, Kat.Nr. 903, Taf. 43, Atlasblatt 136; SCHLÜTER 1979, 15–17; WULF/SCHLÜTER 2000, 467–468, Kat.Nr. 1287, Abb. 294–295.

externe Links

stonepages.de

wikipedia.de

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